Stiefeli mue sterbe…

… s’isch no so jung, jung, jung
Stiefeli mueh sterbe
s’isch no so jung
 
Vor rund zwei Jahren hab ich meine Lieblingsstiefel beerdigt. Meine Allzeit-bereit-in-jedem-Wetter-und-zu-jeder-Jahreszeit-Stiefel. Schule, Ausgang, Uni, Sommer, Sonne, Regen, Winter, Schnee, Hosen, Minirock oder Kleid, Tag oder Nacht. Keine Aufgabe zu schwierig. Ich habe sie solange getragen, bis sich der Absatz verabschiedet hat und die Stiefel ihre letzte Reise im Abwurfschacht des Wohnheims angetreten haben und im Container gelandet sind.
 
Ich habe es immer noch nicht geschafft, sie mit einem neuen, gleichwertigen Paar zu ersetzen. Es gab auch diesen Winter wieder Hunderte von Stiefeln in den Schuhgeschäften. 50% davon hatten meterhohe, ultradünne Absätze und eignen sich damit nicht besonders für den Gebrauch bei Schnee und Eis. 40% waren entweder vorne offen, hinten offen oder irgendwo sonst offen – zum Beispiel rundherum wie die Gladiatoren-Kampfstiefel, die dieses Jahr wieder Trend werden sollen. Nicht besonders geeignet zum Arbeiten oder wenns regnet. Dann gibts noch ein paar Prozent, die schlichtweg zu teuer waren (wer zahlt schon 600 CHF für ein paar Stiefel?) oder für die ich mir erst ein paar Zentimeter Fuss absäbeln müsste (Aschenputtel?), um reinzupassen.
 
Eine Krux.
 
Ich werde mich auch dieses Jahr wieder mit mehr oder weniger unpassenden oder unpraktischen Schuhen durch den Alltag kämpfen und den Verlust meiner Stiefel beklagen. Frustriert durch Schuhgeschäfte hetzen und die Schuhdesigner dieser Welt verfluchen. Ich hasse es, Schuhe zu kaufen. Und die Begeisterung für Carrie Bradshaw’s Schuhschrank mit ihren 300 Paar von Manolo Blahnik und Co. verstehe ich schon gar nicht. Mir fehlt wohl ein bestimmtes Gen…
 
Wenn dass de Absatz wüsst
dass s’Stiefeli sterbe mue
Stiefeli mue sterbe
s’isch no so jung

Eine Antwort to “Stiefeli mue sterbe…”

  1. Claudia Says:

    :-) Den bin i jo froh, dass äs nöd nur mir so goht….Grüessli Claudia

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