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Blutige Spiele: Funny Games U.S. (USA, 2008)

21. November 2010

„Why don’t you just kill us?“ (Anne)
„You shouldn’t forget the importance of entertainment.“ (Peter)

George Farber (Tim Roth) fährt mit Frau Anne (Naomi Watts), Sohn Georgie (Devon Gearheart) und dem Familienhund übers Wochenende an den See. Ihre Nachbarn im angrenzenden Ferienhaus verhalten sich seltsam. Und da stehen plötzlich zwei überaus freundliche, junge Männer in Golfkleidung vor der Tür und möchten sich im Namen der Nachbarn ein paar Eier ausborgen.

Was danach folgt, ist ein Alptraum. Peter (Brady Corbet) und Paul (Michael Pitt) – oder Toby und Thomas oder Beavis und Butthead oder wie sie auch immer heissen – haben etwas ganz anderes im Sinn, nämlich spielen. Genauer gesagt schliessen sie eine Wette mit den Farbers ab: Wetten, dass ihr in 12 Stunden tot seid?

Funny Games U.S. (2008)

 

„Funny Games U.S.“ ist eine Bild-zu-Bild-Neuverfilmung des österreichischen Originals „Funny Games“ aus dem Jahre 1997. Der Österreicher Michael Haneke führte bei beiden Filmen Regie.

Funny Games (1997)

Funny Games (1997)

Die Kritiken zur Neuverfilmung fallen sehr unterschiedlich aus (siehe zum Beispiel http://www.film-zeit.de/Film/19903/FUNNY-GAMES-US/Kritik/). Während die einen finden, das Remake sei noch sinnloser als das Original und Haneke Heuchelei vorwerfen, schreiben andere, Haneke habe es geschafft, einen Film zu amerikanisieren, ohne das Europäische zu verlieren – wie es sonst so oft bei Remakes geschieht. Zudem loben viele Kritiker die schauspielerische Leistungen der Darsteller.

Was man vom Film hält, muss jeder selber wissen. Er stellt Geduld und Empathie der Zuschauer arg auf die Probe und es ist fast schmerzhaft, zuzusehen – obwohl die Gewalt im Gegensatz zu anderen Filmen dieses Genres nicht explizit gezeigt wird und man eigentlich schon weiss, wie die Geschichte ausgeht. Musik gibt es kaum, ein Erklärungsversuch überhaupt nicht. Angeblich floppte der Film an den US-Kinokassen genau deshalb, weil nur die psychische Gewalt und die Auswirkungen der physischen Gewalt gezeigt wird, nicht aber der Terror und das Foltern an sich. Splatterfilme und Schocker wie „Saw“ und „Hostel“ haben das Publikum längst abgebrüht. Den Kritikern muss ich aber in einem Punkt beipflichten: Die Schauspieler, allen voran Naomi Watts, spielen grossartig.

„Wether by knife or wether by gun, losing your life can sometimes be fun.“ (Paul)